Filzwachs ist nicht gleich Wollwachs

– was wirklich dahinter steckt

Dipl.-Ing. Imke Erfinderin des Filzwachs

Hallo, ich bin Imke – Diplom-Ingenieurin für Verfahrenstechnik und leidenschaftliche Filzerin.
Immer wieder werde ich gefragt: „Ist dein Filzwachs eigentlich Wollwachs?“
Die Antwort ist ganz klar: Nein! Filzwachs ist etwas völlig anderes.
Hier erkläre ich dir, worin der Unterschied liegt – technisch, praktisch und in der Anwendung.


🧴 Was ist Wollwachs überhaupt?

Wollwachs – auch bekannt als Lanolin – ist ein tierisches Wachs,
das beim Waschen von Schafwolle gewonnen wird. Es ist die natürliche Schutzschicht,
die das Fell der Schafe vor Regen, Wind und Austrocknung schützt.

Eigenschaften von Wollwachs:

  • Chemische Zusammensetzung: komplexes Gemisch aus Wachsestern, Fettsäuren und Alkoholen.
  • Konsistenz: bei Raumtemperatur fest bis zäh, schmilzt bei etwa 40 °C.
  • Herstellung: wird durch Zentrifugieren und Reinigung des Wollschweißes gewonnen,
    häufig unter Einsatz chemischer Reinigungsmittel.
  • Oxidationsverhalten: Lanolin neigt mit der Zeit zur Oxidation
    das heißt, es kann ranzig werden, insbesondere bei Kontakt mit Luft und Licht.
  • Alterung: oxidiertes Wollwachs verändert Farbe und Geruch,
    kann klebrig oder brüchig werden.
  • UV-Beständigkeit: gering – UV-Licht beschleunigt die Alterung.
  • Verwendung: beliebt in Kosmetik (Cremes, Salben),
    seltener in der Filzverarbeitung, weil es bei Raumtemperatur nicht stabil bleibt
    und keine feste Schutzschicht bildet.

Kurz gesagt: Wollwachs ist wunderbar für Hautpflege,
aber nicht optimal für haltbare Filzoberflächen – es bleibt zu weich, zu fettig und oxidiert zu schnell.


🐝 Und was ist Filzwachs?

Mein Filzwachs ist eine pflanzlich-tierische Mischung aus Bienenwachs und Leinöl
bewusst entwickelt für die Anforderungen beim Filzen,
insbesondere beim Umwickeln von Drahtarmen und -beinen bei Filzfiguren.

Eigenschaften meines Filzwachses:

  • Inhaltsstoffe: Bienenwachs, kaltgepresstes Leinöl, Erfahrung 😉
  • Konsistenz: cremig, angenehm verteilbar, zieht gut in die Haut ein.
  • Oxidationsverhalten: das enthaltene Leinöl oxidiert kontrolliert
    dabei entsteht eine feine, elastische Polymerstruktur,
    ähnlich wie bei der Trocknung von Ölfarben.
  • Alterung: statt ranzig zu werden, härtet das Leinöl leicht aus
    und bildet eine zähelastische Schutzschicht,
    die die Filzfasern dauerhaft stabilisiert.
  • UV-Beständigkeit: hoch – ausgehärtetes Leinöl ist weitgehend UV-stabil
    und verändert sich über Jahre kaum.
  • Pflegeeffekt: durch den Anteil an Bienenwachs bleibt das Produkt geschmeidig
    und pflegt gleichzeitig die Hände.
  • Vollständig ungiftig: alle Inhaltsstoffe sind natürlich und schadstofffrei.

Das Ergebnis:
Die Fasern bleiben geschmeidig, haltbar und glatt
ideal für Figuren, die regelmäßig bewegt oder bespielt werden.


⚖️ Vergleich: Wollwachs vs. Filzwachs

EigenschaftWollwachs (Lanolin)Filzwachs (Bienenwachs & Leinöl)
HerkunftTierisch (aus Schafwolle)Natürlich (Bienenwachs & Pflanzenöl)
OxidationWird ranzigPolymerisiert, härtet aus
UV-BeständigkeitGeringHoch
GeruchsentwicklungKann ranzig riechenNeutral bis leicht honigartig
Oberfläche nach dem TrocknenFettig, weichGlatt, leicht elastisch
Anwendung beim FilzenNicht empfehlenswertOptimal für Drahtarme & filigrane Figuren
UmweltaspektReinigung meist chemischNatürlich & biologisch abbaubar

✨ Fazit

Wollwachs ist ein wunderbarer Rohstoff – aber kein Filzwachs.
Mein Filzwachs nutzt die kontrollierte Aushärtung von Leinöl und die pflegenden Eigenschaften von Bienenwachs,
um Filzfiguren dauerhaft stabil und fusselarm zu machen.
Es ist damit eine technische Weiterentwicklung,
speziell für die Bedürfnisse von Filzerinnen entwickelt – natürlich, nachhaltig und effektiv.


Neugierig geworden?
Im Blog findest du mehr über die Entwicklung meines Filzwachses,
Tipps zur Anwendung und Rezeptideen.
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